Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 34

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hettiiiqe, auf betten Schiffe gebaut werden. Stettiner Schiffs- Die Vulkan-Werft in Stettin und Hamburg ist die größte auf dem Kontinent. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute 13 000 Arbeiter und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnell- dampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des 'Norddeutschen Lloyd war die Bulkan-Werft bahnbrechend und neben F^ö rde von Eckernförde. Die Förde wird von einem hügeligen, mit Buchenwald bedeckten Ufergelände von 30 m Höhe umsäumt. Sie hat 141cm Länge, 1 km Breite, bis 27 m Tiefe und ist eine der besten Hafenbuchten Schleswigs. Die Förden sind „ertrunkene Täler".

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 35

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
I Photoflrciphie vom Kunstverlag Weser-Krell. werft „Bulla n". den stolzen Handelsschiffen, neben Seglern größtenstils, Leichtern und anderen Schiffstypen werden dort auch Schlachtschiffe ersten Ranges für die deutsche sowie für fremde Marinen hergestellt. Der Fortschritt der deutschen Schiffbautechnik begünstigte in hohem Maß die schnelle Entfaltung des deutschen Seeverkehrs. Samland, Bernsteinküste. Zipfelberg (80 m) bei Groß-Kuhren. 5e,v^teirn^e'n'x'1!. aus dem Tertiär, findet sich in Schichten, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegen. Nach heftigen Stürmen wirft ihn das Meer an die Küste, wo er gesammelt wird. Seit 1875 wird er indessen vor- wiegend auf bergmännischem Wege gewonnsn. Der jährliche Ertrag Belauft sich auf 2—3 Mill. Mark.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 86

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 Die Verkehrswege der Gegenwart. War die ungeheure Wasserfläche des Meers einst gefürchtet und gemieden, so ist sie heute ein Straßennetz ohnegleichen geworden. Gegenwärtig (1911) zählt'die Welthandelsflotte rund 35000 Schiffe, darunter fast 26000 Dampfer mit über 28 Mill. Reg.-T. netto und einer Beförderungsfähigkeit vou mehr als 73 Mill. Reg.-T. 5. Die überseeische Segelschiffahrt. Die moderne transozeanische Segel- schiffahrt kämpft trotz aller Bemühungen, Fortschritte zu machen, einen harten Kampf um die Existenz. Sie eignet sich nur für Massengüter, die durch eine lange Seefahrt nicht leiden. Gegenwärtig sind die meisten Segelschiffahrten nach der Nordküste Chiles, den sog. Salpeterhäfen, und nach Hinterindien, den sog. Reishäfen, gerichtet. Die Kenntnis der Meeres- und Windströmungen erweist sich dem Segler besonders notwendig. Mit Hilfe der Segelanweisungen bleiben die Segelschiffe nur wenig hinter den Lastdampfern zurück. 6. Die bedeutendsten Seehäfen.^) Unter ihnen steht an erster Stelle London. Ihm folgen von europäischen Häfen Hamburg, Liverpool, Antwerpen und Rotterdam. Von den sonstigen nordwesteuropäischen Häfen nehmen noch eine hervorragende Stellung ein: Cardiff, Bremen, Havre und Amsterdam. Hieraus ergibt sich, daß London nicht mehr Alleinherrscherin im Weltverkehr ist. Hamburg und Antwerpen sind bereits ebenbürtige Rivalen geworden, aber auch die andern Großhäfen Nordwesteuropas haben den Kampf um ihre Selbständig- keit erfolgreich geführt. Der größte Mittelmeerhafen ist Marseille. Bon außer- europäischen Häfen nehmen den ersten Platz ein: New Aork und Hongkong. Ii. Seekanäle. Die Anlage künstlicher Wasserstraßen, welche die Durchfahrt großer Fahr- zeuge gestatten, datiert aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der erste große Schiffahrtskanal war der Kanal von Suez, dessen Eröffnung im Jahre 1869 von epochemachender Bedeutung für die Seeschiffahrt und den Welthandel wurde; verkürzt er doch die Dampfschiffahrt von Europa nach Ostasien und Australien gegenüber der Fahrt um das Kap der Guten Hoffnung um viele Tage (von Genua nach Kalkutta z. B. um 39 Tage). Die Zahl der ihn passierenden Schiffe ist von 486 im Jahre 1870 auf 4969 im Jahre 1911 gestiegen, die Zahl der Nettotonnen in den gleichen Jahren von 300000 bis aus 18,3 Mill. Weitaus die Mehrzahl der Schiffe, die durch den Kanal gehen, sind englische (1910: 2778). Doch ist der deutsche Schiffahrtsverkehr der Zahl der Schiffe und in noch höherem Grad dem Tonnengehalt nach in steter Zunahme begriffen (1910: 635). Die Maße des nur für Dampfer zu benutzenden Kanals find folgende: Länge 150 km, Breite au der Oberfläche 126 m, Tiefe 9y2 m. Die Fahrt durch den Kanal währt an 20 Stunden. Die Kanalgebühr beträgt für die Registertonne 7,75 Frcs. (für ein Schiff mit 6000 Registertonnen somit 46500 Frcs.) und für die erwachsene Person 10 Frcs. Das Unternehmen erwies sich geschäftlich als ein äußerst glückliches. Die alljährlich bezahlte Dividende beträgt seit langem um 20%. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal verbindet die Nord- und Ostsee2). x) S. auch die graphische Darstellung S. 29. 2) S. auch S. 33.

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 69

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 69 dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßen- zug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Msten- gebiete Afrikas; 2. der Straßenzug von Rom über Ancona, Aquileja nach Jstrien, Jllyrien, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien; 3. die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyrenäen- Halbinsel und endlich 4. die Via Emilia (heute noch Landschaftsname) von Ancona nach Piacenza am Po und daran anschließend die Wege über Mailand und die Alpen- Pässe nach Gallien, Britannien und Germanien. Alpenstraßen führten bereits über den Großen St. Bernhard, den Splü- gen, den Brenner und andere Pässe. Überall gaben Meilensteine die Entfernung von der großen Meilensäule, dem milliarram aureum, auf dem forum Romanum an. Auf 140 000 km berechnet man die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen Weltreich der spätem Kaiserzeit. Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Alter- tum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Alter- tums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch Nord- und Ostsee Be- deutuug erhielten. Die Herrschaft über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber, die bis nach Nordafrika und Südeuropa vorgedrungen waren. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber ging sie, hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge her- vorgerufenen Beziehungen zum Orient, an die italienischen Freistaaten über. Besonders Venedig und Genua vermittelten den Warentransport aus dem Orient, vor allem von Konstantinopel aus, dem Sammelplatz aller asiatischen Er- zeugnisse über die Alpen nach Mitteleuropa. Darauf beruhte ihre Blüte, wie die der süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nürnberg usw. Venedig besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen. Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Normannen oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten über Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten n. bis Archangel und ö. bis nach Preußen und Estland; im S. befuhren sie den w. Teil des Mittelmeers. Normannen waren es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die unter Erich dem Roten (983) Grönland entdeckten und um das 1.1000, also ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus, Amerika fanden, und das alles ohne Kompaß und Karten und mit sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent- Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutschland in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. uncounted

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Dunenkuste der Nordsee bei Norderney. Die Nordseeküste ist in ihrem heutigen Aussehen hauptsächlich das Werk der Winde. Die Südwestwinde haben den vom Meere abgelagerten Flugsand zu Hügeftt von 30 bis 40 m Höhe angehäuft und Sturmfluten haben diese wieder zerrissen und zu Inseln umgeformt. Wo der Sand unverhüllt zu Tage tritt, erkennt man genau die einzelnen angewehten Sand.chichten, die wie die Gesteinsschichten der Gebirge übereinander folgen. Auch in den mannigfach eingeschnittenen Erhebungen gleichen die Dünen kleinen Gebirgen. Auf den flachen Abhängen und den Kämmen der Dünen gedeihen hauptsächlich verschiedene Dünengräser,' weiter landeinwärts abgelöst von Heidekraut und dann von Kiefernaufschlag. Die Bewohner unterstützen den Pflanzenwuchs mit allen Mitteln, da er es ist, der die Dünen vor dem Wandern hindert und so die fruchtbaren Marschen schützt.

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

7. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 33

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Meere und ihre Küsten. 33 des Kontinents den ersten Rang ein. Es ist der Sitz der Hamburg-Amerika-Linie, der größten Schiffahrtsgesellschaft der Welt. Seiner Einwohnerzahl nach (940 000 Eiuw., mit dem benachbarten preußischen Altona über 1,1 Mill.) ist es die zweitgrößte Stadt des Reiches. Als Vorhafen dient, namentlich während des Winters, Cuxhaven. An der Weser liegt die zweitwichtigste Seehandelsstadt des Deutschen Reichs, die Freie Hansestadt Bremen, 250 000 Entw.; sie ist der bedeutendste Ein- fuhrhafen für Reis, Tabak und Baumwolle, zugleich der größte deutsche Auswan- dererhafen und Sitz des Norddeutschen Lloyd, der zweitgrößten Schiffahrtsgesellschaft der Erde. Seinen Seehafen besitzt es, da es selbst von größeren Schiffen nicht erreicht werden kann, in Bremerhaven. Das benachbarte preußische Geeste- münde ist der Hauptsitz der deutschen Hochseefischerei, der über 150 Dampfer dienen. Das Zurückbleiben Bremens gegenüber Hamburg erklärt sich daraus, daß es an einem kleinern Flusse liegt und eines ausgedehnten, wirtschaftlich und indu- striell bedeutenden Hinterlands entbehrt. Neben Hamburg und Bremen gewinnt allmählich auch Emden am Endpunkt des Dortmund-Emskanals größere Bedeutung als Seehafen. Reichskriegshafen an der Nordsee ist Wilhelmshaven (Lage?) Auch Helgoland ist stark befestigt. Die Hstsee und ihre Küste. Natur. Die Ostsee oder das Baltische Meer ist gleichfalls eine Flachsee,. aber ein Binnenmeer. Infolge ihrer zahlreichen Zuflüsse ist sie sehr salzarm. (Nur 1°/°.) Gliederung. In das Festland greift die Ostsee mit zahlreichen Buchten ein. Von Dänemark bis Lübeck erstreckt sich die Fördenküste, die zu den schönsten Küsten der Welt zählt; sie hat viele tiese von schön bewaldeten Hügeln eingerahmte Buchten, an denen freundliche Hafenstädte liegen. (Nenne sie!) Die größte und sicherste dieser Buchten ist die von Kiel, weshalb Kiel auch Reichskriegshafen ge- worden ist. Von der Kieler Bucht führt der Kaiser-Wilhelm-Kanal zur Nordsee. Er ist 96 km lang und für die größten Schiffe fahrbar. Er erspart den durch Sand- bänke und Felsenrisse gefährlichen und weiten Weg durch die beiden Belte und den Sund und bringt die Ostseehäfen in rasche Verbindung mit den verkehrsreichem westlichen Ge- wässern. Ferner ermöglicht er die Vereinigung der deutschen Kriegsflotte auf dem nächsten Weg und ohne Benutzung fremder Wasserstraßen zum Schutz der deutschen Seestädte und des deutschen Seehandels. Rücksichten auf den Seeverkehr und die Landesverteidigung haben die Erbauung dieser Wasserstraße veranlaßt. (Vergl. auch S. 87f.). An die Fördenküste reiht sich die Hassküste mit dem Stettiner, Frischen und Kurischen Haff. Die beiden letztgenannten Haffe find durch Nehrungen (Land- zungen mit Dünen), das Stettiner Haff durch die Inseln Usedom und Wollin von der offenen See abgetrennt. Auch hier sind die Haupthandelsstädte (Nenne sie!) an den Mündungen der großen Flüffe entstanden, und die günstigen Hafenverhältnisse ermöglichten die Entwicklung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands.

8. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 37

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Tie deutschen Meere und ihre Küsten. 37 Auch fehlen nicht gute natürliche Hafenplätze; solche bieten die langgestreckten Förden von Schleswig-Holstein und die breiten Trichtermündungen der großen Ströme, an denen auch "Deutschlands Haupthandelshäsen emporgewachsen sind. Dazu ist die Nordsee durch ihre ganze Natur, insbesondere durch ihre heftigen Stürme, eine vortreffliche Schule für den Seemann. 2. Wirtschaftliche Gründe. Die starke Zunahme der Bevölkerung des Deutschen Reiches (jährlich um 800 000 Seelen) veranlaßte alljährlich Tausende unserer Landsleute zur Auswanderung in überseeische Gebiete, so daß wir schon aus diesem Grund ein lebhaftes Interesse daran haben, den Verkehr zur See auf- rechtzuerhalten, um gegebenenfalls den in der Fremde lebenden Stammesgenoffen den Schutz des Vaterlands angedeihen zu lassen^). In den überseeischen Gebieten sind in landwirtschaftlichen und gewerblichen Unternehmungen weit über 10 Milliarden deutscher Kapitalien angelegt, vor allem in Amerika; aber auch in Asrika, Australien und manchen Teilen Asiens arbeiten Hunderte von Millionen deutschen Geldes. Unsere Industrie bezieht einerseits einen großen Teil ihrer Rohstoffe (nahezu %) aus fernen Ländern, z. B. Baumwolle, Seide, Wolle, Tabak, Kautschuk, ander- seits bedarf sie der Beziehungen zu diesen Ländern für den Absatz ihrer Erzeug- niffe^). Auch unser Bedarf an Brotgetreide und Fleisch kann nicht völlig durch die deutsche Landwirtschaft gedeckt werden, und wir sind daher auf Zufuhr von auswärts, vor allem auch aus überseeischen Gebieten, angewiesen.^) Die deutsche Handelsflotte hat in den letzten Jahrzehnten so große Fort- schritte gemacht, daß sie heute in ihrer Leistungsfähigkeit unter allen Welthandels- flotten den zweiten Rang einnimmt. (S. S. 86). Der deutsche Außenhandel, der 1911 einen Gesamtwert von 17,8 Mil- liarden Mark darstellt (England 21 Milliarden Mark) und der mit jedem Jahr zunimmt, ist zum weitaus größeren Teile Seehandel; es entfallen auf ihn reich- lich 2/3 des gesamten deutschen Außenhandels. Ein erhöhtes Anrecht auf die See verleiht uns endlich die Erwerbung unseres ausgedehnten Kolonialbesitzes. 3. Geschichtliche Gründe. Wo immer deutsche Stämme an die Küste herantraten, ward das Meer für sie eine willkommene Schule der Tatkraft, der Unter- nehmnngslust und des Kriegsmuts, und die deutsche Dichtung verherrlicht neben den tragischen Kämpfen der Stämme im Binnenland in gleich hohen Tönen das Ringen der deutschen Seekönige; neben dem Nibelungenlied steht die Gudrundichtung. 1) 1907 wanderten 31696 Deutsche aus. Im Ausland leben 3 Millionen geborene Deutsche und 799 Wo Reichsangehörige. 8—9 Mill. sprechen in den Vereinigten Staaten die deutsche Sprache. 2) Einfuhrwerte wichtiger von Übersee bezogener Rohstoffe i. I. 1919: S. auch S. 36ff.) Baumwolle . . 561 Mill. Mk. Rohseide ... 147 Mill. Mk. Schafwolle . . 399 „ „ Chilesalpeter . . 134 „ Kautschuk und Palmkerne und Guttapercha . 279 „ „ Kopra ... 179 3) Einfuhr von Getreide (1910): 687 Mill. M., von Rindvieh 159 Mill. M.

9. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 21

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der deutsche Handel. 21 Jm Jahre , 1u5 l</ert im 22 Mtuiarden 27 Mark : 2 Q Lange vernachlässigt wurde die Fischerei. Man schenkt ihr aber in neuester Zeit erhöhte Aufmerksamkeit, namentlich auch der Seefischerei. Immerhin ist Deutschlands Anteil an der Hochseefischerei der Welt noch recht gering (3%, Eng- land 22%, Norwegen 13%). Es werden daher noch für viele Mill. M. Fische ein- geführt^). Die Hochseefischerei liefert namentlich Heringe und Kabeljaus (ge- trocknet: Stockfisch). Vi. Der deutsche Handel. Unter den Ländern Europas besitzt Deutschland nächst England die günstigsten Bedingungen zur Entfaltung eines reichen Handelslebens, ja in mancher Hinsicht erscheint es seinem gefährlichsten Mitbewerber auf dem Weltmarkt sogar überlegen. Die bisherige Überlegenheit Englands ist ungleich mehr in geschichtlichen als in geographischen Ursachen begründet. Mit England teilt das Reich die Lage an der Nordsee, dem verkehrsreichsten Randmeer des Atlantischen Ozeans. Aber es ist zugleich auch das wichtigste Durch- gangsland des europäischen Binnenverkehrs. Als die Hebel der modernen Industrie betrachtet man mit Recht Kohle und Eisen, und Englands Reichtum an diesen beiden Mineralien begründete nicht zum wenigsten den riesenhaften Aufschwung sei- nes Handels und Verkehrs seit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts. Aber die Massen- hafte Ausbeutung der Lager muß auch zu ihrer frühzeitigen Erschöpfung führen, wo- gegen eine starke Ausnutzung der deutschen Eisen- und Kohlenschätze erst begonnen hat. Unter der Annahme der heutigen Förde- rungsmengen werden die Kohlenlager Eng- lands schon nach 200—300 Jahren, die Deutschlands erst nach 600—1000 Jahren erschöpft sein. Während die Eisenvorräte Englands auf 250 Millionen Tonnen ge- fchätzt werden, veranschlagt man die deut- scheu auf das 10 fache. Dazu kommt, daß Deutschlands Be- völkerung die Englands um mehr als 15 Mil- lionen übertrifft und daß die deutsche Volks- bildung allgemeiner ist und mehr und mehr, wie auch die wissenschaftliche Bildung, eine praktischere Gestaltung annimmt. — Erst vor wenigen Jahrzehnten ist Deutsch- land auch in die Reihe der Kolonialmächte eingetreten. In der Tat hat Deutschland im verhältnismäßigen Anwachsen seines Handels England weit überflügelt (fiehe S. 1 Anmerkung). Heute ist der deutsche Außenhandel mit 17,8 Milliarden M. (1911) der zweitgrößte der Welt. Nur der Außenhandel Großbritanniens mit über 21 Milliarden M. geht noch darüber hinaus. ') Wert der Fischeinfuhr 1907 :87 Mill. M. 1900 1905 1903 1909 1910 1w 21,1 17s Außenhandel der wichtipsten Welthandclsstaaten in Milliarden Mark. Deutschland — England +++ Ver. Staaten -----Frankreich ......Niederlande.

10. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 81

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 81 Sydney—brisbane (2870 km, 53 Std. = Paris—moskau). Zahlreiche Schienen- stränge streben aber auch schon dem Innern zu, vor allem drei von der Queensländer Küste aus. Diese Leistungen sind um so anerkennenswerter, als hier der Bahnbau ganz besonders auch mit großen technischen Schwierigkeiten zu ringen hat. Der größte Teil der Bahnen liegt ja in der gebirgigsten Gegend des Erdteils. Kühne Steigungen, ansehnliche Tunnels und keckgespannte Brücken fehlen deshalb so wenig wie in unsern Alpen. Zu den bisherigen Linien sind noch andere bedeutsame in Aussicht genommen. Westaustralien erstrebt die Verbindung mit dem Schienen- netz von Südaustralien, und dieses arbeitet an der Herstellung einer südnördlichen Überlandbahn. Der Stand des Eisenbahnnetzes 1908 in den fünf Erdteilen war rund folgender: Europa 326000 km, Asien 95000 km, Afrika 31000 km, Amerika 505000 km, Australien 29000 km; Gesamtlänge 990000 km. Die Gesamtlänge der Eisenbahnen beträgt ungefähr 25mal den Erdumfang oder fast 2y2 mal die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde. 6. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahr 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segel- schiffe. Seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich dann die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders, als auch die Schraube erfunden war. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Den neuesten Erfolg stellen die Turbinendampfer dar. Welch gewaltige Fortschritte in bezug auf Schnellig- feit im Vergleich zum frühern Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainfeln nach 70 Tagen; der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in 5% Tagen gekreuzt. Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile = 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten (= ebensovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzugs. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen, d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den Atlantischen Ozean legten die englischen Dampfer „Lufitania" und „Mauretania" von der Cunard-Linie zurück. Sie führen das „Blaue Band", das Siegeszeichen für die schnellste Ozeanfahrt. Die „Mauretania" erzielte in der Stunde 24,25 Seemeilen; die neuesten Torpedoboote erreichen sogar 36 Knoten = 65 km, d. i. die Geschwindigkeit eines Eilzugs. Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. Der im Frühjahr 1913 feine erste Fahrt antretende neue Riesendampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Imperator" (f. das Bild S. 30), der das größte Schiff der Welt sein wird, hat folgende Haupt- abmessungen: Länge 276 m (mehr als V4 km!, Höhe des Ulmer Münsters 161 m), Breite
   bis 10 von 19476 weiter»  »»
19476 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 19476 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 245
1 145
2 102
3 987
4 664
5 3081
6 1026
7 5634
8 298
9 496
10 1551
11 383
12 145
13 936
14 594
15 424
16 1032
17 399
18 822
19 846
20 253
21 478
22 325
23 368
24 10157
25 64
26 128
27 98
28 485
29 1030
30 1117
31 130
32 297
33 347
34 213
35 54
36 609
37 4140
38 2578
39 726
40 231
41 1301
42 132
43 1117
44 390
45 1209
46 219
47 69
48 313
49 1673

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12952
1 31910
2 10021
3 23676
4 26598
5 9705
6 10473
7 11075
8 20364
9 49019
10 8234
11 13248
12 12499
13 14335
14 11573
15 9834
16 42518
17 116520
18 6769
19 17893
20 15709
21 29233
22 9862
23 32341
24 11154
25 16569
26 10929
27 7551
28 19476
29 13053
30 4765
31 11700
32 6274
33 7681
34 10823
35 12195
36 15014
37 13948
38 18405
39 23422
40 10771
41 28476
42 17659
43 31994
44 8175
45 40562
46 10707
47 8555
48 14653
49 12610
50 16321
51 10705
52 21110
53 7738
54 16102
55 16405
56 19164
57 6414
58 7565
59 14465
60 17737
61 16188
62 7889
63 10829
64 14532
65 17548
66 17065
67 10558
68 25734
69 12185
70 30527
71 26964
72 21498
73 9308
74 13468
75 14937
76 25290
77 55792
78 9806
79 11799
80 7014
81 7453
82 22098
83 19858
84 14450
85 12315
86 14732
87 21195
88 8585
89 9653
90 11694
91 15298
92 102975
93 7181
94 43986
95 14217
96 13690
97 10019
98 53367
99 4684

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 985
1 277
2 1983
3 336
4 104
5 80
6 1872
7 44
8 24
9 62
10 130
11 1127
12 2642
13 550
14 196
15 66
16 66
17 105
18 48
19 205
20 142
21 49
22 123
23 99
24 962
25 1264
26 90
27 206
28 282
29 131
30 53
31 353
32 638
33 763
34 6119
35 34
36 364
37 384
38 413
39 396
40 18
41 167
42 617
43 622
44 36
45 71
46 259
47 623
48 102
49 136
50 894
51 1530
52 622
53 148
54 187
55 42
56 117
57 46
58 34
59 1882
60 47
61 56
62 89
63 47
64 139
65 236
66 73
67 47
68 118
69 16
70 85
71 77
72 115
73 67
74 85
75 435
76 405
77 41
78 679
79 28
80 80
81 4552
82 209
83 682
84 472
85 142
86 528
87 292
88 67
89 911
90 258
91 192
92 147
93 36
94 139
95 820
96 55
97 104
98 57
99 69
100 965
101 587
102 1136
103 207
104 365
105 97
106 61
107 233
108 140
109 609
110 557
111 190
112 291
113 317
114 428
115 157
116 285
117 330
118 71
119 1624
120 147
121 710
122 1257
123 451
124 489
125 582
126 695
127 442
128 90
129 6370
130 155
131 1738
132 72
133 869
134 131
135 576
136 668
137 136
138 254
139 209
140 253
141 22
142 979
143 619
144 37
145 90
146 83
147 72
148 37
149 213
150 25
151 95
152 795
153 130
154 172
155 187
156 226
157 72
158 31
159 216
160 1326
161 35
162 39
163 187
164 290
165 97
166 231
167 80
168 359
169 111
170 21
171 84
172 90
173 295
174 66
175 2016
176 65
177 536
178 224
179 259
180 287
181 128
182 434
183 1246
184 1096
185 371
186 269
187 89
188 722
189 144
190 537
191 25
192 124
193 947
194 30
195 387
196 635
197 100
198 35
199 147